Seitenaufrufe

Sonntag, 24. März 2013

Hochpreisige Seifenblase

Wie verkauft man eine Seife so teuer wie möglich? Natürlich ist es besonders einfach, eine teuere Marke aus dem meist minderwertigen Fett zu zaubern und es entsprechend hochpreisig ins Regal zu bringen. Oder man macht ein Produkt rar und weckt dadurch Begehrlichkeiten. Kontingenzmarketing nennen das manche, die sich Marketingspezialisten nennen.

Einen völlig anderen Weg der völligen Überteuerung einer Seife ist der Designladen "Magazin" gegangen. Die Seife, die für stolze 12,80 Euro angepriesen wird, ist noch nicht einmal ein Markenprodukt. Sie ist aus einem einzigen Grund so teuer: Weil auf ihr sechs Worte prangen. In Englisch. Wörtlich steht auf der Seifenflasche: "Stop the water while using me". Punkt. Mehr nicht.

In der schriftlichen Produktbeschreibung von "Magazin" steht die wahre Begründung: "Leistet ihren Beitrag zum täglichen Wassersparen, zumindest durch den gut lesbaren Appell." Und die meinen das echt ernst!

Als Schwabe habe ich das Sparen aber natürlich nachgerechnet: Ein Liter Wasser inklusive Abwassergebühren kommt durchschnittlich in Deutschland auf zirka 0,4 Cent. Der deutsche Händewascher kommt - wissenschaftlich erwiesen - wiederum auf einen Verbrauch von durchschnittlich zwei Litern pro Händewaschvorgang, das wären 0,8 Cent. Spart der "Magazin"-Seifenbenutzer also durch den Seifenflaschenspruch die Hälfte, wären das pro Waschgang 0,4 Cent, sagen wir unschwäbisch großzügig 0,5 Cent. Da die Seife mindestens zehn Euro teurer ist als echte Markenprodukte, müsste die Designflasche für 2000 Waschgänge mehr ausreichen als Markenseife.

Da sagt der Schwabe: Wer wirklich sparen will, verzichtet auf die Designseife. Oder auf´s Händewaschen gleich mit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen