Seitenaufrufe

Samstag, 30. März 2013

Karnickelhumor

Werbung will zuweilen sehr witzig sein. Gerade zu Ostern hoppeln unzählige Hasen besonders humorvoll durch TV, Print und Web. Wie originell, wie kreativ, wie lustig! Entsprechend kann Karnickelhumor in der Werbung auch mal kräftig daneben gehen.

In einer Münchner Boulevardzeitung haben wir eine entsprechende Anzeige entdeckt, von der Firma Fabri Betriebsgesellschaft mit ziemlich beschränkter Haftung. Auf dem Motiv, das immerhin eine viertel Seite groß ist, hoppelt ein menschlicher Hase in grauem Anzug ins Bild. Echt lustig. Unscheinbar heißt es in der Headline: "Direktverkauf neben der Autobahn für schlaue, sparsame und schöne Männer".

Wer nun von Bild und Text in die Anzeige gelockt wurde, darf sich über folgende Zeile freuen: "Fabri startet die verrückte Nimm Zwei Oster Aktion!" Dem Chef von Fabri, der mutmaßlich auf eine Werbeagentur verzichtet hat, weil er selbst über genügend Humor verfügt, fehlte aber wohl noch ein literarischer Höhepunkt in seiner Anzeige. Nach einigem Nachdenken sind ihm, so er der Poesie-Urheber ist, aber echte Werbe-Pulitzer-Zeilen gelungen: "Von führenden Osterhasen empfohlen" und, richtig kreativpreisverdächtig: "Mann braucht 2 Eier... um glücklich zu sein".

Vielleicht ist es das, was die von Fabri bräuchten. Um doch mal witzige Werbung zu machen...

Sonntag, 24. März 2013

Hochpreisige Seifenblase

Wie verkauft man eine Seife so teuer wie möglich? Natürlich ist es besonders einfach, eine teuere Marke aus dem meist minderwertigen Fett zu zaubern und es entsprechend hochpreisig ins Regal zu bringen. Oder man macht ein Produkt rar und weckt dadurch Begehrlichkeiten. Kontingenzmarketing nennen das manche, die sich Marketingspezialisten nennen.

Einen völlig anderen Weg der völligen Überteuerung einer Seife ist der Designladen "Magazin" gegangen. Die Seife, die für stolze 12,80 Euro angepriesen wird, ist noch nicht einmal ein Markenprodukt. Sie ist aus einem einzigen Grund so teuer: Weil auf ihr sechs Worte prangen. In Englisch. Wörtlich steht auf der Seifenflasche: "Stop the water while using me". Punkt. Mehr nicht.

In der schriftlichen Produktbeschreibung von "Magazin" steht die wahre Begründung: "Leistet ihren Beitrag zum täglichen Wassersparen, zumindest durch den gut lesbaren Appell." Und die meinen das echt ernst!

Als Schwabe habe ich das Sparen aber natürlich nachgerechnet: Ein Liter Wasser inklusive Abwassergebühren kommt durchschnittlich in Deutschland auf zirka 0,4 Cent. Der deutsche Händewascher kommt - wissenschaftlich erwiesen - wiederum auf einen Verbrauch von durchschnittlich zwei Litern pro Händewaschvorgang, das wären 0,8 Cent. Spart der "Magazin"-Seifenbenutzer also durch den Seifenflaschenspruch die Hälfte, wären das pro Waschgang 0,4 Cent, sagen wir unschwäbisch großzügig 0,5 Cent. Da die Seife mindestens zehn Euro teurer ist als echte Markenprodukte, müsste die Designflasche für 2000 Waschgänge mehr ausreichen als Markenseife.

Da sagt der Schwabe: Wer wirklich sparen will, verzichtet auf die Designseife. Oder auf´s Händewaschen gleich mit.

Sonntag, 17. März 2013

Papst Franziskus für Gewalt an Frauen



Es klingt wie ein ganz übler Scherz, doch es ist bitterer ernst: Der Vatikan macht sich stark - gegen Frauenrechte, und die meisten Medien feiern den neuen Papst unreflektiert als „Hand Gottes“, Franziskus, der Charmeur, heißt es etwa in der Tagesschau, weil er die geniale Idee hatte, Medienvertretern in einer Halle eine Art Privataudienz zu geben, in der der Papst die harte Arbeit der armen! Journalisten lobte. Der neue Medienpapst hat die Mechanismen verstanden – und nutzt sie seit Tag 1.

So kommt es, dass der Vatikan, während dessen neuer Chef mit den Medien flirtet, eine Art von Taliban-Akt zu vollziehen scheint. Und sich für Terror gegen Frauen einsetzt. Ganz gezielt, ganz bewusst.
„Vor allem muslimische Staaten, aber auch von Russland und dem Vatikan hatte es erheblichen Widerstand gegeben“, heißt es in einer kleinenMeldung der Tagesschau.de vom 16. März. Der erhebliche Widerstand, für den sich der Vatikan so stark gemacht hat, richtete sich klar gegen den Schutz von Frauenrechten. 

Hintergrund: Zwei Wochen lang haben sich bei einer Konferenz der UNO mehr als 2000 Vertreter von knapp 200 Regierungen zusammengesetzt, um eine Erklärung zu formulieren, wonach Frauen weltweit die gleichen Rechte eingeräumt werden sollen wie Männern, bestätigt sogar die Tagesschau. Aber nur so nebenbei. Die Konferenz drohte zu scheitern. Sie hatte eh so gut wie keine Weltöffentlichkeit in den Medien, diese stürzten sich bekanntermaßen alle auf den Papst und dessen Charme nach dessen Wahl, obwohl es nachweislich mehr Frauen als Katholiken gibt.

Wieso aber kämpft der Vatikan gegen Frauen? Und jetzt kommt es dicke – zur Erinnerung, wir schreiben das Jahr 2013:
Der Vatikan wollte wie auch Muslime und Russen eine Formulierung verhindern. Darin ging es um Gewalt gegen Frauen. Diese dürfe nicht durch Sitten, Traditionen oder religiöse Ansichten gerechtfertigt werden. Nein, das wollten die Talikan, äh, der Vatikan nicht genehmigen. Wow. Das heißt, dass der scheinheilige Franziskus mit seinen alten Jungs vom Petersdom ganz offiziell weiterhin Gewalt gegen Frauen befürwortet. Und fast alle Medien schweigen darüber.

Kurz bevor die Vereinten Nationen wegen der Gewaltherrschaft des Vatikans sowie muslimischer Staaten und Russlands scheiterte, kam es doch noch nur Einigung. Demnach verpflichten sich fortan alle Staaten, „die Rechte von Frauen und Mädchen genauso zu schützen wie die von Männern und Jungen.“

Komisch eigentlich: Würde es bei dem UNO-Papier um die Gleichstellung von Schwarzen gehen, wäre – absolut zu Recht – die Aufregung groß. Da es um den Versuch der Annäherung von Gleichstellung der Frauen geht, scheint das kaum jemanden zu interessieren. Außer Franzsikus und seine Truppen.