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Dienstag, 11. Februar 2014

Herzschmerz zum Valentinstag


Deutschlands Kreativität beginnt mit dem Herzen. Da kündigt sich der Valentinstag an – und in allen Marketingabteilungen des Landes werden mach investigativen jok-blog-Recherchen die exakt gleichen Gespräche geführt:
Marketingchef oder –chefin: „Kreative, bald ist Valentinstag. Wie profitieren wir davon?“
Kreativchefin oder –chef: „Wir bieten alle Produkte in Herzform an!“
Marketingmensch: „Was für eine coole Idee. Das machen wir!“

Und so geht einem natürlich das Herz auf, in den drögen Gängen der Supermärkte, weil in diesen Tagen nicht nur MonCheri, Ferrero Rocher oder Raffaello in Herzfom angeboten werden, sondern auch ein herziger Fertigkuchen (380 Gramm “Hab Dich lieb-Konditortorte“), herzlichste Eispackungen (Cristallo Eisherzen), die Herzflasche des Eierlikörs Verpoorten (200 ml), Pizza Amore der Firma Hasa, aber auch herzförmiger Schnittkäse mit 50 Prozent Fettanteil in der Herz-Geschenkpackung, herzhafte Gelbwurstscheiben oder liebevoll-stinkige Camembert-Herzen mit Dip von Prestige. Alles in Herzform. Selbst eine Spiegeleipfanne wird bei Netto in Herzform angepriesen.

Was für kreative Herzensbrecher! Fehlt nur noch, dass auch Zeitungen in Herzform erscheinen, Autos oder Klobürsten. Dann ist der kreative Herz-Infarkt garantiert.

Sonntag, 2. Februar 2014

Cosmopolitan mit Pups-Beratung



Wie sie sich „das sexy Prickeln zwischendurch holen“, was „sogar im Büro klappt“, oder wenn sie etwas über die „Pimmelperspektive“ erfahren wollen, dann könnten die Leserinnen der Februar-Ausgabe von Cosmopolitan durchaus befriedigt werden. Doch in jener aktuellen Ausgabe wird mutig ein allzu menschliches Thema aufgegriffen, das meist tabuisiert wird: Winde. Oder, etwas restingierter ausgedrückt: Pupse.

Auf einer gesamten redaktionellen Seite wird unter der Rubrik „Gegenwart & Lebensart“ ein „Spezial-Schlüpfer“ vorgestellt, der unangenehme Gerüche filtern soll. Wörtlich wird beschrieben: „Das innovative Höschen katalysiert den Pupsgeruch – er wird von einer Kohlefaserschicht namens Zorflex einfach absorbiert.“ Der britische Unterwäschehersteller Shreddies habe das Wunderwerk für die Menschheit entwickelt. Vor einem „kleinen Restrisiko“ warnt die Cosmopolitan-Redaktion aber ihre hochgeschätzte Zielgruppe sicherheitshalber: „Die Unterwäsche ist nicht schalldicht.“

Unmittelbar vor diesem duften journalistischen Highlight führt eine Anzeige des Fernsehsenders Vox wohl eher unfreiwillig auf das brisante Thema hin. In riesigen Lettern heißt es auf der Anzeige vor dem Anti-Pubs-Schlüpfer: „Da ist etwas Geniales im Anzug“.