Dienstwagenverordnungen haben ihre eigenen Gesetze. Vor
allem in Deutschland. Dass Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
lediglich deutsche Autos zumuten wollen, dürfte sicher noch im Toleranzbereich
des fahrenden Führungsvolkes sein. Doch wenn es sich bei Dienstwagen um
Fun-Fahrzeuge handeln soll, ist Schluss mit lustig. Da hört der Spaß auf. SUVs
oder Cabrios sind wohl bei fast allen Firmen als Dienstwagen schlicht verboten.
Gilt das auch in einem Autokonzern wie Volkswagen? Nicht
ganz: Zwar darf man sich dort im Halbjahresrhythmus ein neues Gefährt ordern, überraschenderweise
auch Cabrios, doch soll es in Wolfsburg verboten sein, seinen Dienstwagen mit
geöffnetem Verdeck über das Betriebsgelände zu kutschieren. Schließlich sind
wir doch keine Spaßgesellschaft, selbst wenn wir selbst Spaßprodukte herstellen
und verkaufen.
Die Wahl eines Dienstwagens hat aber auch stets eine
politische Komponente, die nicht unterschätzt werden darf, erst recht nicht in
politischen Kreisen. Nehmen wir als Beispiel den Freistaat Bayern. In diesem
traditionell orientierten Bundesland fahren seit ungefähr 2000 Jahren zwei
große Autofirmen um die Wette: BMW und Audi – ältere Bajuwaren sprechen noch
von Horch.
Jetzt kommt die politische Frage: Welche dieser beiden
Marken soll das bayerische Regierungspersonal fahren? Welcher Herrscher greift
zu welchem Dienstwagen? Um dieses heikle Problem zu lösen, müssen sich mal vor
vielen hundert Jahren bayerische Politiker an einen Tisch gesetzt haben. Und
sie haben eine Lösung gefunden, die bis heute noch Gültigkeit hat: Bayerische
Höchstgeschwindigkeitspolitiker dürfen als Dienstwagen stets beide Marken
fahren. Parallel. Gleichzeitig. Wie auch immer das gehen mag. Und das ist kein
Witz von jok-blog, das ist bayerischer Alltag. Das ist kein Humor, das ist
ernst. Viel zu ernst. Spitzenpolitiker fahren Audi und BMW. Oder BMW und Audi.
Das ist keine Oder-Frage. Es ist eine Und-Antwort.
Sollte sich die bayerische Idee in Baden-Württemberg herumsprechen,
dann werden die Spätzles- oder vielmehr PSles-Schwaben neben ihren Daimler
einen Porsche stellen dürfen und auch einen Audi, wenn er in Neckarsulm
hergestellt wurde. Noch besser sieht es für Angela Merkel aus, wenn sie davon
Wind kriegt. Dann würde ihr Fuhrpark aus Audi, BMW, Mercedes, Porsche, aber
auch aus VW, Opel, Ford, einigen Panzerfahrzeugen und einem Zeppelin bestehen.
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