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Sonntag, 1. Februar 2015

Bedrohliches Einschreiben von Amazon

Die Ankündigung eines Einschreibens im Briefkasten kommt einer Drohung gleich. Einschreiben haben immer unangenehme Inhalte. Entweder, es ist eine Kündigung oder eine Anzeige, eine nicht bemerkte Fahrerflucht, oder die Bundeswehr will einen nach Syrien schicken, auch wenn man schon vor Jahrzehnten ausgetreten ist, was wir einst Kriegsdienstverweigerung nannten. Nein, Einschreiben erhält man nicht gerne.

Um was also konnte es bei unserem Einschreiben gehen, das wir jetzt erhalten haben? Wir sind das gesamte potenzielle Strafregister durchgegangen, wir haben keine Waffen verschoben, keine Tiere gequält, nicht einmal falsch eingeparkt. Nein, uns fiel nichts ein, keine Beleidigung, kein Delikt, kein Nichts. Selten genug.

Am Postschalter gab es gegen Ausweis und Unterschrift dann einen merkwürdigen weißen Umschlag, einen dicken, gepolsterten. Absender: chinesische Schriftzeichen. Was konnte das nur sein? Es war: ein Schal. Sonst nichts im Umschlag. Kein Brief, kein Zettel, keine Rechnung. Ein Schal ohne Etikett.


Dann fiel es uns ein: Einen Schal haben wir bestellt. Bei Amazon. Im November schon – und bislang kam dazu keine einzige Information, lediglich das Geld war ordnungsgemäß abgebucht worden. Amazon war aber ehrlich. So ehrlich, schon vor drei Monaten anzukündigen, das Lieferdatum könne der 31. Januar werden. Es ist der 30. Januar geworden. Bestätigt dank des Einschreibens.