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Montag, 27. April 2015

Die merkwürdigen Methoden von Kabel BW

Es ist Freitagnachmittag, 17.12 Uhr, es klingelt das private Handy. Der Anrufer hat eine unbekannte Nummer.
Entsprechend misstrauisch: „Ja?“
Der Anrufer mit der unbekannten Nummer, ohne sich vorzustellen, ruppig:
„Wer sind Sie?“
Nach freundlicher Vorstellung mit der Gegenfrage, immer noch höflich: „Und wer sind Sie?“,
folgt als Antwort immerhin der volle Name, nennen wir den Anrufer:
„Michael Fels“.
Da sich der unbekannte Michael Fels nicht näher äußert, möchte man doch schlicht mal wissen, was der Anrufer will.
„Ich bin von Kabel BW.“
„Aber ich möchte nicht privat angerufen werden.“
„Das ist doch kein privater Anruf, Sie sind doch Kunde bei uns.“
„Ok, wieso rufen Sie denn an, gibt es ein Problem mit meinem Anschluss?“
Der Anrufer legt wortlos auf.
Schade.
Sicher wäre ich ein noch viel besserer Kunde bei Kabel BW geworden. Wo es doch kaum mehr so nette Werbeanrufe gibt.
Meine liebste Antwort auf Werbeanrufe ist, ganz höflich natürlich:
„Oh, jetzt passt es mir leider gar nicht. Darf ich Sie vielleicht heute Abend privat anrufen?“


Samstag, 25. April 2015

Wie eine Überraschung nicht funktioniert

Wenn Wochen nach dem Osterfest eine Werbebotschaft im Briefkasten landet, in Form einer großen Karte mit Osterhase und Eiern, dann kann was mit dem Marketing nicht stimmen. Erst recht, wenn die Botschaft schon mal eingetroffen war. Die gleiche? Nein, nicht ganz, also von Anfang an:

Klett ist ein Schulbuchverlag. Seine Zielgruppe: Lehrer. Diese werden immer wieder mit freundlichen Hinweisen auf neue Lektüre und sonstigen Wissensvermittlungsstoff versorgt. In der Regel geschieht dies relativ sachlich. Nicht in diesem Jahr im Umfeld von Ostern. Da kam eine Karte, die zwei Überraschungen beinhalten würde. Um diese zu finden, hätte man zwei Eier freirubbeln müssen.

Dies scheint kein Mensch der Klett-Zielgruppe gemacht zu haben. Warum auch? Wie gesagt, nicht Schüler, sondern Lehrer wurden angeschrieben. Bei Klett hatte sich das Marketing wohl gedacht, dass die Lehrer das nicht kapiert hätten oder schlicht zu doof fürs Rubbelquiz wären.

Nun sollten aber die vielen Marketinggelder dieser Dialogaktion anscheinend nicht verschleudert gewesen sein. Also verschickte Klett die Karten mit dem Eierrätsel erneut, obgleich Ostern schon Wochen her ist. Diesmal kam die Karte ohne Rubbelspaß. Mit der Headline: „Nun endlich geknackt: die zwei Überraschungen…“. Unter den abgebildeten Eiern stand: „Die letzte Osterüberraschung (…) war schwer zu knacken, dieses Mal ist es leichter!“


Die Aufgabe besteht darin, einen Code in einem Feld auf klett.de einzugeben. Sollte dies ernsthaft jemand machen wollen, winkt als Lohn: ein Arbeitsblatt zu Kommaregeln. Wow, eine echt schöne Osterüberraschung. Vielleicht sollte man Klett auch eine Überraschung schicken: ein Arbeitsblatt zu Marketingregeln.