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Samstag, 25. April 2015

Wie eine Überraschung nicht funktioniert

Wenn Wochen nach dem Osterfest eine Werbebotschaft im Briefkasten landet, in Form einer großen Karte mit Osterhase und Eiern, dann kann was mit dem Marketing nicht stimmen. Erst recht, wenn die Botschaft schon mal eingetroffen war. Die gleiche? Nein, nicht ganz, also von Anfang an:

Klett ist ein Schulbuchverlag. Seine Zielgruppe: Lehrer. Diese werden immer wieder mit freundlichen Hinweisen auf neue Lektüre und sonstigen Wissensvermittlungsstoff versorgt. In der Regel geschieht dies relativ sachlich. Nicht in diesem Jahr im Umfeld von Ostern. Da kam eine Karte, die zwei Überraschungen beinhalten würde. Um diese zu finden, hätte man zwei Eier freirubbeln müssen.

Dies scheint kein Mensch der Klett-Zielgruppe gemacht zu haben. Warum auch? Wie gesagt, nicht Schüler, sondern Lehrer wurden angeschrieben. Bei Klett hatte sich das Marketing wohl gedacht, dass die Lehrer das nicht kapiert hätten oder schlicht zu doof fürs Rubbelquiz wären.

Nun sollten aber die vielen Marketinggelder dieser Dialogaktion anscheinend nicht verschleudert gewesen sein. Also verschickte Klett die Karten mit dem Eierrätsel erneut, obgleich Ostern schon Wochen her ist. Diesmal kam die Karte ohne Rubbelspaß. Mit der Headline: „Nun endlich geknackt: die zwei Überraschungen…“. Unter den abgebildeten Eiern stand: „Die letzte Osterüberraschung (…) war schwer zu knacken, dieses Mal ist es leichter!“


Die Aufgabe besteht darin, einen Code in einem Feld auf klett.de einzugeben. Sollte dies ernsthaft jemand machen wollen, winkt als Lohn: ein Arbeitsblatt zu Kommaregeln. Wow, eine echt schöne Osterüberraschung. Vielleicht sollte man Klett auch eine Überraschung schicken: ein Arbeitsblatt zu Marketingregeln.

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